|
Die Hintergründe zur Fernsehserie
Die ganze Geschichte der Teletubbies |
Die "Teletubbies" werden hergestellt von Ragdoll Productions
für die BBC (British Broadcasting Company). Die ARD bzw. der
in ihrem Auftrag agierende MDR hat sich die Rechte an der Serie
für Deutschland gesichert. Daher werden seit März 1999 die Teletubbies
sowohl im Kinderkanal von ARD und ZDF und am Wochenende im Ersten
als auch in diversen Dritten Programmen der ARD gezeigt. |
Alles begann im Jahr 1995. Der gelernte Sprachtherapeut und
Schauspieler Andrew Davenport hatte schon lange
die Idee für eine Comedy-Serie für Kinder, in der zwei Astronauten
in einem Garten inmitten eines Zauberwald leben sollten.
Auch die frühere Lehrerin Anne Wood, heute Produzentin und
Erfinder der Teletubbies, hatte schon einige
Kinderfernsehprogramme entwickelt. Als sie von der BBC beauftragt
wurde, eine neue Serie zu entwickeln, überzeugte sie ihn, die
Anzahl der Charaktere zu verdoppeln, und "Fernsehpummel" aus
ihnen zu machen, die in ihrem Teletubby-Land wie auf einem anderen
Planeten leben, und nur durch die TV-Schirme auf ihrem Bäuchen
mit der realen Welt verbunden sind. Dieses Konzept für eine Sendung
für die allerkleinsten Zuschauer bot sie 1995 der BBC an.
Und dann ging alles sehr schnell: Am Jahresanfang 1996 wurde an
einem zu Beginn noch geheim gehaltenen Ort die Kulisse für das
Teletubby-Land errichtet. Und schon im April 1996 begannen die
Dreharbeiten für die ersten Folgen.
Übrigens: Nur wenige wissen, daß die liebenswerten Vier
ursprünglich Teleteddies heißen sollten. Doch als Mischung aus
Babies und Teddies hatten die Tubbies einfach einen universelleren Anspruch... |
 |
Daraufhin begann der Teletubbies-Siegeszug, der sich bis heute
unaufhaltsam fortsetzt. Am 31.03.1997 lief im BBC-Programm die
erste Folge, und die Sendung zog von Anfang an Millionen von
Zuschauern an, darunter auch viele im Nicht-Kindesalter. Bereits
nach wenigen Monaten war die Sendung
in Großbritannien, ähnlich wie nun bei uns in Deutschland, eine
vieldiskutierte Kult-Sendung. Im Dezember 1997 gab es zum ersten
Mal ein Weihnachtsfest im Teletubby-Land. Dies dazu führte, daß
im Februar 1998 bekannt gegeben wurde, daß die Teletubbies
aufgrund der Weihnachtsverkäufe das meistverkaufte Spielzeug
des Jahres 1997 in Großbritannien waren. Der Export in viele andere Länder
u.a. nach Frankreich, Neuseeland und die USA folgte im Jahr 1998.
Außerdem stürmten die Teletubbies mit ihrer erfolgreichen
Single-CD "Teletubbies say Eh-Oh!" sogar an die Spitze der britischen
Charts. Im März 1999 wurden sie sogar für den US-TV-Oscar
"Emmy" nominiert, und im April 1999 wurde Anne Wood als britische
Geschäftsfrau des Jahres ausgezeichnet.
Auch kleinere Rückschläge, so zum Beispiel das Bekanntwerden
des lange geheimgehaltenen Ortes, an dem sich das Teletubby-Land
befindet (siehe rechts), konnten den Erfolg nicht stoppen.
Auch weitere Produktionsinterna wurden bekannt, so ist z.B. das im
Film possierlich anmutende Tubby-Windrad in Wirklichkeit über
10 Meter hoch und aus rostfreiem Stahl. Und obwohl es von
Teletubbies-Erfinderin Anne Wood immer hieß, daß Tinky-Winky,
Dipsy, Laa-Laa und Po ihr Teletubby-Land nie verlassen können,
traten sie zum Beispiel doch im Londerer Millennium-Dome
und damit in der Realität auf. Immerhin wurde die Teletubbies bei
diesem Anlaß als eine der "großartigsten modern-industriellen
Leistungen" ausgezeichnet, und Anne Wood wird demnächst sogar
von der Queen in den Adelsstand erhoben. Somit wird sich die
Erfolgsgeschichte also auch im Jahr 2000 und danach fortsetzen... |
 |
Seinen Namen kann man in jedem Teletubbies-Abspann lesen:
Dave Thompson. In den ersten Staffeln der Teletubbies-Serie
steckte er im Kostüm des "Tinky Winky". Doch nach einem Jahr
wurde er, wie generell weite Kreise der Produktionscrew, gefeuert,
und so kritisiert er auch die Personalpolitik der Produktionsfirma
Ragdoll und ihrer Chefin Anne Wood. Daß eine Spielzeugfirma wie Ragdoll
eine Kindersendung produziert, sehen viele ohnehin als bezeichnend.
|
|
Der Job ist körperliche Schwerstarbeit:
Tinky-Winky ist 2,5 m groß, und die Puppen wiegen samt Bediener slappe 120 kg!
Generell waren die Arbeitsbedingungen
möderisch: Gedreht wird auch im höchsten
Sommer, und die Kostüme sind unbelüftet. Ein zusätzliches Problem: Die
Teletubbies sind sehr schwerfällig und tolpatschig, denn die Bediener
können von innen heraus kaum etwas sehen. Damit die Proportionen
stimmen, sind die Hasen, die durchs Teletubbies-Land hoppeln, eine
eigens eingeflogene Riesenrasse. Und Dave Thompson mußte im
undurchsichtigen Köstum ständig Angst haben, einen von ihnen zu
erwischen.
Den ernormen Aufwand bei der Produktion machen auch die
neben- und untenstehenden Bilder deutlich: Am Set wird mit großem
Aufwand und mit Hochdruck gearbeitet, schließlich soll innerhalb
weniger Monate das Material für ca. 70 Folgen im Kasten sein.
|
|

Die deutschen Beiträge kommen vom Mitteldeutschen Filmkontor
und Studio Hamburg zeichnet sich für die Synchronisation verantwortlich.
Vier junge, dynamische Synchrosprecher agieren als die deutschen Stimmen
der vier Tubbies. Allen voran Comedian Monty Arnold (ganz rechts),
der angesichts der Teletubbies-Texte ganz offen zugibt:
"Wir fragen uns manchmal, wer als erster eingeliefert wird." |
 |
 |
Und Dialog-Regiesseur Jan Harloff ergänzt:
"Es gibt Folgen [...], da dreht man mehr oder weniger durch."
|
Im regnerischen England hingegen scheint nicht immer die Sonne, so
kann man in vielen Folgen einen bewölkten Himmel über Warwhikshire entdecken.
Es wird jedoch generell nur in den Sommermonaten gedreht, und im
Winter fällt somit das Teletubby-Land in einen geheimnisvollen Winterschlaf
(siehe Bild rechts). |
 |
Doch die Zukunft der Teletubbies ist gesichtert: Die BBC hat bis ins
Jahr 2008 neue Folgen bestellt. Und auch nach dieser Zeit wird es neues von
den vier sympathischen Außerirdischen geben, denn schon jetzt haben sie sich
ihren Platz unter den Kinder-TV-Klassikern wie der Sesamstraße und anderen
gesichert. |
(c) Zeit für Teletubbies, April 2000, aktualisiert Oktober 2003
Fragen oder Kommentare? E-Mail senden.
|
|